Altbauten energetisch sanieren und einen Beitrag zur Energiewende leisten

Veröffentlicht am 17.04.2023

Deutschland hat es sich zum Ziel gesetzt, bis 2050 klimaneutral zu werden. Damit dieses Ziel erreicht wird, sind auch im Gebäudesektor, der etwa 30 bis 35 Prozent der gesamten Emissionen verursacht, viele Maßnahmen notwendig.

Mehr als 90 Prozent des Gebäudebestandes in Deutschland wurde vor dem Jahr 2000 errichtet, der Großteil in den Nachkriegsjahren. Der Energieverbrauch dieser Gebäude übersteigt mit Werten von teils über 200 Kilowattstunden pro Quadratmeter und Jahr die Anforderungen an Neubauten aus dem Gebäudeenergiegesetz (GEG) häufig um das 10- bis 20-fache. Wenn die Energiewende im Gebäudesektor gelingen soll, muss insbesondere dem klimaneutralen Umbau von Häusern künftig viel Aufmerksamkeit gewidmet werden.

Ein im Sinne der Nachhaltigkeit immer mehr an Bedeutung gewinnender Aspekt, der jedoch noch wenig Beachtung erfährt, ist das Thema Mobilität, beispielsweise durch Aufzüge. Beim Neubau ist dies schon längst Standard: Alle Neubauten mit einer Höhe von mehr als 13 Metern werden mit Aufzugsanlagen ausgestattet. Ebenso spielt die Nachrüstung mit modernen Aufzugsanlagen aber auch bei bestehenden Gebäuden eine große Rolle: Besonders bei Bauwerken mit großem Personenaufkommen kann in diesem Bereich mit einem bemerkbaren Energieverbrauch gerechnet werden.

In diesem Beitrag betrachten wir im Detail, wie Dämmung, Fenster und Heizung, aber auch nachhaltige Aufzüge der Firma KONE ihren Beitrag zur nachhaltigen Sanierung leisten.

In diesem Artikel

(Lesezeit: 2 - 3 Minuten / Extra: Download "Green Buildings - Der kompakte Leitfaden für ein nachhaltiges Bauen und Betreiben")

1. Vier wichtige Maßnahmen auf dem Weg zur energetischen Altbausanierung

1.1 Dämmung: Außendämmung; Kerndämmung; Innendämmung

1.2 Fenster

1.3. Heizungsanlage und Wärmepumpe: Verzicht auf fossile Brennstoffe; Wärmepumpe als nachhaltige Alternative zur herkömmlichen Heizung; Jahresarbeitszahl als Kenngröße zur Bewertung des Wärmepumpeneffizienz

1.4 Barrierefreiheit und Aufzüge

2. Fazit: Warum Sie als Hauseigentümer gefragt sind

Vier Maßnahmen auf dem Weg zur energetischen Altbausanierung

Das Umweltbewusstsein in der Bevölkerung steigt immer weiter an. Dadurch streben viele Menschen auch im Bereich Wohnen nach klimaeffizienten Häusern und Wohnungen. Eine klimaneutrale Sanierung von Altbauten bietet Ihnen neben der Einsparung an Energie durchaus auch wirtschaftliche Vorteile. Durch ganzheitliche Umbaumaßnahmen kann der Wert einer Immobilie deutlich gesteigert werden. Gleichzeitig wird die Wohn- und Aufenthaltsqualität bei sinkenden Verbrauchskosten erhöht.

Anwohner in Lobby eines sanierten Altbaus
Anwohner in Lobby eines sanierten Altbaus

Im Folgenden betrachten wir, welche Maßnahmen notwendig sind, wenn Sie einen Altbau klimaneutral umbauen und sanieren möchten.

Dämmung

Zum Vergleich: Eine 10 Zentimeter dicke Wand aus Kalksandstein hat einen U-Wert von etwa 3,7 W/(m²K), eine 10 cm starke Dämmung erreicht bereits einen Wert von 0,29 W/(m²K) (abhängig vom Material, hier WLG 030). Das heißt, nicht die Dicke eines Bauteils ist entscheidend, sondern die Wärmeleitfähigkeit des Materials.

Die größte Schwachstelle älterer Gebäude ist häufig die fehlende oder nicht ausreichende Dämmung von Wand, Dach, Kellerdecken und/oder Bodenplatten. Auch alte Fenster und Türen tragen erheblich zu einem Energieverlust in Altbauten bei. Doch wie können Sie im Zuge der Sanierung sichergehen, dass Bauteile energetisch nachhaltig sind?

Eine wichtige Größe zur Bewertung der energetischen Qualität von Bauteilen im Verlaufe der Sanierung ist der Wärmedurchgangskoeffizient, meist als U-Wert bekannt. Der U-Wert gibt den Wärmestrom durch ein Bauteil abhängig vom Temperaturgefälle zwischen warmer und kalter Seite in der Einheit W/(m²K) (Watt pro Quadratmeter und Kelvin) an. Je kleiner der U-Wert, desto besser die energetische Qualität eines Bauteils.

Außendämmung

Bautechnisch ist auch bei der Sanierung von Altbauten die Außendämmung die günstigste Variante. Das heißt, die Dämmschicht wird von außen auf die bestehende Wand aufgebracht. Mittlerweile stehen für die Gestaltung der neuen Fassade neben Putzoberflächen viele unterschiedliche Materialien zur Verfügung.

Innendämmung

Wenn auf eine Sanierung der Außenwände gänzlich verzichtet werden soll oder muss, stellt die Innendämmung, bei der das Dämmmaterial an den Innenwänden angebracht wird, eine sinnvolle Alternative dar. Ein Grund hierfür kann der Denkmalschutz, der eine äußerliche Veränderung der Fassade nicht vorsieht, sein. Aber auch die individuelle Entscheidung, das äußerliche Erscheinungsbild des Gebäudes erhalten zu wollen, sind legitime Gründe für eine Entscheidung gegen die Außendämmung.

Kerndämmung

Bei mehrschaligen Wandkonstruktionen mit Luftschichten bietet sich als kostengünstige Variante die Kerndämmung an. Hierzu wird die vorhandene Luftschicht mit einem Dämmmaterial gefüllt, das durch kleine Öffnungen eingeblasen wird. Da die Größe der Luftschicht aber begrenzt ist, reicht diese Art der Dämmung oft nicht, um die gesetzlichen Vorgaben bei nachträglicher Dämmung zu erreichen. Das GEG schreibt bei der Modernisierung von Außenwänden einen U-Wert von 0,24 W/(m²K) vor.

Fenster

Im Zuge einer Dämmmaßnahme bietet sich der gleichzeitige Austausch alter Fenster an. Diese können beim Einbau an die neuen Gegebenheiten angepasst werden. Die U-Werte neuer Fenster mit 3-fach-Verglasung erreichen heute Werte unter 1 W/(m²K), während alte Verglasungen häufig noch U-Werte über 3 W/(m²K) haben. Der Austausch lohnt sich also! Alternativ sind mittlerweile sehr gute 2-fach Verglasungen verfügbar. Eine Umglasung, also ein Austausch der Verglasung im vorhandenen Rahmen, stellt dadurch heutzutage eine sinnvolle, kostengünstige Alternative der energetischen Fenstersanierung dar.

Heizungsanlage und Wärmepumpe

Die energetische Sanierung der Gebäudehülle ist ein wichtiger Schritt im Zuge der Gesamtsanierung. Durch die Senkung der Wärmeverluste kann die Anlagentechnik auf einfachem Wege kleiner dimensioniert werden. Doch was bedeutet das in der Umsetzung? Ganz einfach: Die Heizung sollte insgesamt weniger Heizleistung zur Verfügung stellen. Besitzer können dadurch mit geringeren Anschaffungskosten rechnen. Dies ist ein wichtiger Punkt, wenn neben den Bauteilen auch die Technik der Heizung modernisiert werden soll. Denn hierbei muss die Reihenfolge der geplanten Maßnahmen berücksichtigt werden.

Verzicht auf fossile Brennstoffe

Insbesondere der Einsatz moderner Heizungen kann zur Reduzierung der CO₂-Emissionen beitragen. Der Grund dafür: Wir haben beim Klimaschutz in erster Linie ein CO₂-Problem, kein Energieproblem. Da künftig die Verbrennung fossiler Brennstoffe vermieden werden sollte, werden zunehmend Wärmepumpen zur Beheizung eingesetzt.

Wärmepumpe als nachhaltige Alternative zu herkömmlichen Heizungen

Wärmepumpen entziehen der Umgebung Wärme – meist aus der Luft oder dem Erdreich. Diese wird dann auf ein Temperaturniveau angehoben, das zur Beheizung und für die Warmwassererzeugung genutzt werden kann. Die Wärmepumpe selbst wird in der Regel mit Strom betrieben, der idealerweise regenerativ erzeugt werden sollte.

Eine sinnvolle Ergänzung zu einer strombetriebenen Wärmepumpe ist daher eine eigene Photovoltaikanlage zur Stromerzeugung.

Mobilität: Aufzüge modernisieren

KONE hat sich dazu verpflichtet, bis 2030 klimaneutral zu arbeiten. Ein wichtiger Baustein auf diesem Wege sind die bereits verfügbaren CO₂-neutralen DX-Aufzüge. Diese können sowohl in neue Gebäude integriert werden, als auch alte Aufzugsanlagen in bestehenden Gebäuden ersetzen. Das Beste daran: Die verbaute Kohlenstoffemission wird von KONE bis zur Übergabe des Aufzugs bei ausgewählten Anlagen kompensiert.

Die Sanierung alter, insbesondere großer Häuser erfordert auch weitere technische Einbauten. Ein zunehmend wichtiges Kriterium bei der Bewertung von Wohneinheiten ist neben dem Energieverbrauch auch die Barrierefreiheit. Diese lässt sich bei mehrstöckigen Gebäuden mit einer Aufzugsanlage realisieren. Die Wahl der passenden Aufzugtechnik stellt daher einen wichtigen Aspekt der ganzheitlichen Sanierung – gleichzeitig aber auch eine zusätzliche Kosten und Emissionsquelle – dar.

Sofern bereits Aufzugsanlagen vorhanden sind, kann die Sanierung dazu genutzt werden, wärmetechnische Verluste über den Aufzugsschacht durch die Einbringung einer Dämmung zu reduzieren. Doch auch die Aufzugsanlage selbst kann zu einer positiven CO₂-Gesamtbilanz beitragen und den Stromverbrauch senken, indem effiziente Aufzüge eingesetzt werden.

Ein Beispiel, das dies verdeutlicht: Betrachten wir ein Wohngebäude mit 35.000 Aufzugfahrten pro Jahr. Durchschnittliche Seilaufzüge verbrauchen dabei ca. 2.500, durchschnittliche Hydraulikaufzüge stolze 3.800 Kilowattstunden. Dahingegen kommt der MonoSpace500 DX von KONE auf einen Energieverbrauch von lediglich 550 Kilowattstunden – eine Einsparung von jeweils 78 und 86 %. Zum Vergleich: Eine Fahrt mit dem KONE Aufzug verbraucht in etwa so viel Strom, wie eine Minute staubsaugen.*

Wenn sanierungsbedürftige Häuser umgebaut werden sollen, kann durch den erstmaligen Einbau oder Austausch einer Aufzugsanlage eine erhebliche Wertsteigerung durch den barrierefreien Zugang erreicht werden – und das Ganze idealerweise klimaneutral.

Nicht nur der Einbau nachhaltiger Mobilitätshilfen ist essenziell für mehr Nachhaltigkeit im Gebäudebau – auch eine klimaneutrale Instandhaltung trägt einen erheblichen Anteil zur Reduzierung der Auswirkungen auf das Klima bei. Mithilfe von KI-gestützter intelligenter Wartung per Knopfdruck ist der KONE DX-Aufzug der erste Aufzug mit CO₂-neutraler Aufzugwartung. So bleibt Ihr Aufzug nicht nur lang in Betrieb, sondern verzeichnet auch bis zu 40 % weniger Störungen.

In einem Experteninterview verrät Prof. Dr.-Ing. Jörn Krimmling im KONE-Whitepaper „Green Buildings – Wertschöpfende Investition in eine nachhaltige Zukunft” mehr zum Thema Facility-Management in Green Buildings und erklärt, in welchen Bereichen KI die Zukunft des Gebäudemanagements erobern könnten. Außerdem geben Experten von KONE spannende Insights in die nachhaltige Zukunft der Aufzugsbranche. Laden Sie das Whitepaper jetzt kostenlos herunter

* Hierbei handelt es sich um eine Beispielrechnung. Für eine exakte Berechnung muss jedes Gebäude individuell betrachtet werden. Die Berechnungsgrundlage für dieses Beispiel ist die Nutzung des Aufzugs MonoSpcace 500 DX. Berechnet wurden die Werte für ein Gebäude mit 5 Stockwerken, das sich über 15 Höhenmeter erstreckt.

Fazit: Warum Sie als Hauseigentümer gefragt sind

Sie haben nun einige Maßnahmenkennengelernt, mit der die energetische Sanierung künftig ein Erfolg wird. Was jetzt zur gelungenen Altbausanierung noch fehlt? Sie als Genossenschaft, Verwalter, Facility-Manager und Eigentümer!

Sie sind gefragt, damit der klimaneutrale Umbau Ihres Hauses zu einer wirksamen Reduzierung der CO₂-Emissionen führt und die gesteckten Klimaziele erreicht werden. Warum sich die Mitarbeit an diesen Zielen lohnt? Sie profitieren langfristig von einem wertvollen, zukunftsfähigen Gebäude, das idealerweise nicht mehr von fossilen Brennstoffen abhängig ist. Das macht auch die Bewohner glücklich, die sich über niedrige Betriebskosten bei einer hohen Aufenthaltsqualität bis ins hohe Alter freuen.

Hier zwei wichtige Tipps, mit denen die energetische Sanierung Ihres Altbaus ein Erfolg wird:

  • Lassen Sie sich von einem unabhängigen Energieberater ein Sanierungskonzept erstellen, das auf Ihre wirtschaftlichen und persönlichen Bedürfnisse eingeht und Sie mit einem individuellen Sanierungsfahrplan Schritt für Schritt auf dem Weg zu einem klimaneutralen Haus begleitet.
  • Nutzen Sie die aktuell umfangreichen Fördermöglichkeiten, die insbesondere Sanierungsmaßnahmen mit bis zu 25 Prozent fördern, auch die Planung und Baubegleitung durch einen Energieexperten wird finanziell unterstützt.

Die energetische Altbausanierung rechnet sich meist schneller als man denkt – speziell im Hinblick auf die unsichere Versorgungslage und Kostenentwicklung bei fossilen Brennstoffen. Starten Sie also bald mit den Sanierungsmaßnahmen und profitieren Sie noch lange von einem Gebäude, das zu einer nachhaltigen Zukunft beiträgt!

Über die Autorin diese Artikels:

Frau Prof. Dr.-Ing. Frauke Gerder-Rohkamm ist derzeit an der Fachhochschule Kiel – Hochschule für Angewandte Wissenschaften als Professorin für Green Building eingesetzt. Einer ihrer Schwerpunkte ist das energieeffiziente Bauen.

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Green Buildings - Der kompakte Leitfaden für ein nachhaltiges Bauen und Betreiben

Von A wie Aufzug bis Z wie Zertifizierung. Zusammen mit Prof. Dr.-Ing. Martin Pfeiffer haben wir einen praktikablen Leitfaden erstellt, der alle Aspekte hin zu einem nachhaltigen Gebäude betrachtet. Prof. Dr.-Ing. Martin Pfeiffer lehrt und forscht seit 25 Jahren zu Sustainable Buildings, hat selbst Bauwerke als Architekt möglichst „green“ gestaltet und das Bestseller-Fachbuch "Nachhaltiges Bauen" mit herausgebracht.

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